Von den sieben so richtig intensiven Liebesbeziehungen, an die Alfonso sich erinnern kann, war Andrea aus Jaarnis von allen die längste. Nicht nur nach Jahren, schließlich war er fünf Jahre mit ihr zusammen gewesen, sondern auch an Körpergröße, sie konnte ihm mit ihrer Zunge den Scheitel ziehen, eine sehr angenehme wie zärtliche Angelegenheit, wenn sie es richtig machte; die feuchte Wärme drang ihm dann unter die Kopfhaut wie ein warmer Sommerregen in die lockere Ackerscholle. Er vergalt es ihr mit männlicher Duldsamkeit gegenüber ihren häufigen Panikattacken. Keine schlechte Grundlage für eine solide Beziehung, dachten beide.
Doch mit zunehmender Dauer nahm die ruhige Leidenschaft ihrer Zunge immer häufiger eine Ruhepause und seine Duldsamkeit härtete aus zu hermetischer Betonversiegelung. Die Gespräche wurden, wie der Atem der Liebe, immer kürzer, immer flacher, bis sie schließlich versiegten. Alfonso und Andrea.Wir kennen das Gedicht: am Ende rührten sie in ihren Tassen, und überwand sich einer und wollte den anderen berühren, griff er in kaltes, abweisendes Fleisch.
So ist es also, wenn man Ekel anfässt, dachte dann die- oder derjenige, der die Berührung gewagt hatte. Andrea blieb, er ging und keiner blickte dem anderen nach oder hinterher und später nicht mehr zurück.
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